Glossar

Biodiversität

“Als Biodiversität bezeichnet die Biodiversitätskonvention der Vereinten Nationen die Vielfalt aller lebenden Organismen, Lebensräume und Ökosysteme auf dem Land, im Süßwasser, in den Ozeanen sowie in der Luft. Biodiversität beinhaltet

  • die Vielfalt unterschiedlicher Arten als auch innerhalb einer Art (taxonomische Diversität)
  • die genetische Vielfalt innerhalb einzelner Arten sowie die Diversität aller Organismen eines Lebensraums (genetische Diversität)
  • die Vielfalt an Biotopen und Ökosystemen sowie an Ökosystemfunktionen wie Bestäubung und Samenverbreitung (ökologische und funktionale Diversität)
  • die Vielfalt an Verhaltensweisen von Tieren (kulturelle Vielfalt)

Begriffe wie Artenvielfalt oder biologische Vielfalt werden häufig synonym verwendet. Laut der obigen Definition ist das Konzept der Biodiversität jedoch umfassender als der Begriff der Artenvielfalt. Dieser ist lediglich ein Maß für die Anzahl an Arten. Artenvielfalt ist also strenggenommen nur ein Teilaspekt der Biodiversität.”

Quelle: Max-Planck-Gesellschaft

BNE

“Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ist eine internationale Bildungskampagne, die (junge) Menschen zu nachhaltigem Handeln zu befähigen soll – im ökologischen, aber auch im sozialen und ökonomischen Sinne. Getragen wird diese Bildungsoffensive durch die UNESCO. Ihre Mitgliedsstaaten, sowie verschiedene Organisation setzen die Ziele praktisch um. Nachhaltigkeitsaspekte sollen auf allen Ebenen in Bildungsstrukturen verankert werden und integraler (=notwendigerweise dazugehörend) Bestandteil von Auseinandersetzungen über Zukunftsfragen werden.”

Quelle: Schule • Klima • Wandel (SV Bildungswerk)

CO₂-Äquivalent

“Gleich mehrere Treibhausgase tragen zum Klimawandel bei und das unterschiedlich stark. Die wichtigsten Treibhausgase sind Kohlenstoffdioxid (CO2), Methan (CH4) und Lachgas (N2O). Doch auch Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKWs) und andere Kältemittel verstärken den Treibhauseffekt. Um die Klimawirkung einzelner Treibhausgase miteinander zu vergleichen und zusammenzufassen, wird auf das Global Warming Potential (GWP) umgerechnet, dessen Einheit CO2-Äquivalente (CO2e) sind. Das GWP normiert die Wirkung aller Treibhausgase auf die Wirkung von CO2, dem für den Menschen relevantesten Treibhausgas, welches daher den GWP-Wert 1 erhält. Methan ist pro Molekül 28-mal so klimawirksam wie CO2 und hat daher ein GWP von 28 CO2e.”

Quelle: Stiftung Allianz für Entwicklung und Klima

CO₂-Fußabdruck

Teilmenge des ökologischen Fußabdrucks. Beim CO₂-Footprint wird ausschließlich die Umweltwirkung in Bezug auf CO₂ berechnet, während der ökologische Fußabdruck mit weiteren Kriterien die gesamte biologische Kapazität berechnet, die durch menschliche Aktivitäten verbraucht wird. Dennoch werden beide Begriffe häufig synonym verwendet.

CO₂-Rechner

“Ein CO₂-Rechner, auch Klima-, Kohlenstoffdioxid-, CO₂-Äquivalenz-, Treibhausgas- oder Emissions-Rechner, ist eine Software, mit der die Auswirkung persönlichen Verhaltens oder institutioneller Prozesse auf die anthropogene Erderwärmung dargestellt und verdeutlicht werden soll.”

Quelle: Wikipedia

 

Das Magazin ›Utopia‹ hat fünf Rechner zusammengestellt, mit denen Privatpersonen ihre Klimabilanz errechnen lassen können.


Quelle: utopia.de

Cradle to Cradle

Das Cradle-to-Cradle Designkonzept “definiert ein System für die Herstellung von Produkten und industriellen Prozessen, das es ermöglicht, Materialien als ‘Nährstoffe’ in geschlossenen Kreisläufen zu halten. Materialien von Produkten, die für biologische Kreisläufe optimiert sind, dienen als biologische Nährstoffe, und können bedenkenlos in die Umwelt gelangen. Materialien von Produkten, die für geschlossene technische Kreisläufe konzipiert sind, dienen als technische Nährstoffe (z.B. Metalle und verschiedene Polymere). Diese Materialien sollen nicht in biologische Kreisläufe geraten.”

Quelle: Prof. Dr. Michael Braungart

Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) ist eine der größten Stiftungen in Europa. Sie fördert innovative beispielhafte Projekte zum Umweltschutz.

Quelle: DBU

Emissionen

“Emission bezeichnet den Ausstoß von Stoffen in die Umwelt, besonders auch in die Atmosphäre. Emissionen können natürlich und lebensnotwendig sein. Pflanzen geben Sauerstoff in die Luft ab, manche Tiere erzeugen Gase wie Methan in ihrer Verdauung und sogar die unbelebte Natur wie Vulkane können für Emissionen verantwortlich sein. In der Natur befinden sich diese Emissionen in einem Gleichgewicht, das von menschlichen Aktivitäten aber gestört wird und den Kreislauf des natürlichen Klimawandels verlässt.”

Quelle: goClimate

Energiebilanzierung von Gebäuden

Eine von vier Bilanzen im Rahmen der Stoff- und Energiebilanzierung, die ein Instrument sein kann, ökologische Schwachstellen in Gebäuden und Prozessen zu analysieren, um eine Transformation in Richtung Nachhaltigkeit anzustoßen.

“Die Erstellung, der Betrieb und die Entsorgung von Gebäuden erfordern einen Energieaufwand, der sowohl mit I nvestitions- und Unterhaltskosten als auch mit Umweltbelastungen verbunden ist. Der Energieeinsatz zur Konditionierung der Gebäude – Bereitstellung von Wärme, Kälte und Licht – trägt hierbei den größten Anteil. Es muss künftig primäres Ziel sein, den Energieverbrauch für Heizung, Kühlung und Beleuchtung zu reduzieren bzw. zu vermeiden, um dem Gedanken des umweltbewussten Bauens Rechnung zu tragen.”

Quelle: Universität Kassel

Fossile Brennstoffe

Erdöl, Erdgas, Kohle und andere fossile Rohstoffe haben sich über Jahrmillionen aus den versteinerten Resten von Pflanzen und Tieren entwickelt. Diese Stoffe sind nicht unendlich vorhanden. Bei ihrem Verbrauch zur Energiegewinnung setzen sie Treibhausgase frei.

Klima-Korridor

“Aufgrund der aktuellen Energiekrise hat der Deutsche Museumsbund gemeinsam mit Expert:innen aus den Bereichen Technik, Restaurierung, Wissenschaft und Verwaltung Empfehlungen für die Einführung eines erweiterten Klimakorridors bei der Museumsklimatisierung erarbeitet.

Statt eines einzelnen Sollwerts wird darin ein Klimakorridor im Betrieb mit festen Grenzwerten empfohlen. Das bedeutet, dass alle Werte innerhalb des Korridors als akzeptabel bewertet werden, sofern das Sammlungsgut keinen spezifischen konservatorischen Anforderungen unterliegt.”

Quelle: Deutscher Museumsbund

Kreislaufwirtschaft

“Die Kreislaufwirtschaft ist ein Modell der Produktion und des Verbrauchs, bei dem bestehende Materialien und Produkte so lange wie möglich geteilt, geleast, wiederverwendet, repariert, aufgearbeitet und recycelt werden. Auf diese Weise wird der Lebenszyklus der Produkte verlängert.

In der Praxis bedeutet dies, dass Abfälle auf ein Minimum reduziert werden. Nachdem ein Produkt das Ende seiner Lebensdauer erreicht hat, verbleiben die Ressourcen und Materialien so weit wie möglich in der Wirtschaft. Sie werden also immer wieder produktiv weiterverwendet, um weiterhin Wertschöpfung zu generieren.

Die Kreislaufwirtschaft steht im Gegensatz zum traditionellen, linearen Wirtschaftsmodell (‘Wegwerfwirtschaft’).”

Quelle: Europäisches Parlament

Materialkreisläufe

“Materialkreisläufe ist die aktive Gestaltung der Materialinitiativen eines Materialflusses zur Wiederverwendung zwischen Gebenden wie Kunst-und Kulturbetrieben, produzierendem Gewerbe oder Privatpersonen und Nehmenden wie Kreativschaffende, Bildungseinrichtungen etc.”

Quelle: Initiativen für Materialkreisläufe

IfM Faltblatt: Achtung Utopie (PDF 8MB)

Nachhaltigkeitsstrategie

Um eine nachhaltige Entwicklung voranzutreiben, gibt es unterschiedliche Strategien: Suffizienz, Effizienz und Konsistenz. Um Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, braucht es alle drei Strategien in einem klugen Zusammenspiel. (…)

Suffizienz strebt einen geringeren Verbrauch von Ressourcen wie Energie und Material an, indem Menschen weniger konsumieren und weniger Dienstleistungen in Anspruch nehmen. Suffizienz versucht also nicht, bestehende Bedürfnisse mit weniger oder anderen Ressourcen zu befriedigen, sondern sie hinterfragt die Bedürfnisse selbst.

Beispiel: Ein Unternehmen überprüft seine Produkte auf Haltbarkeit und „Reparierbarkeit“. Das bedeutet, defekte Haushaltsgeräte sollten leicht auseinanderzubauen und zu reparieren sind. So muss ein defekter Staubsauger nicht gleich auf den Müll.

Konsistenz sucht nach alternativen Technologien und Stoffen, die besser für Natur und Umwelt sind als bisherige und versucht, Kreisläufe von der Herstellung über Nutzung und Recycling bis hin zur Wiedernutzung zu schließen. Beispiel: Ein Unternehmen verkauft Getränke in Mehrwegflaschen statt in TetraPaks.

Effizienz zielt auf eine ergiebigere Nutzung von Rohstoffen und Ressourcen ab, häufig durch technische Innovationen. Beispiel: Ein Unternehmen nutzt aufgewärmtes Kühlwasser, das bei Produktionsprozessen anfällt, um eine Fabrikhalle zu beheizen.“

Quelle: BUND Baden-Württemberg

Obsoleszenz

Der Begriff Obsoleszenz bezeichnet die Alterung (natürlich oder künstlich) eines Produktes. In der Folge kann das Produkt nicht mehr für den gewünschten Zweck eingesetzt werden. Man kann vier Arten von Obsoleszenz unterscheiden:

  1. Werkstoffliche Obsoleszenz: Hier zeigt sich die Produktalterung in der mangelnden Leistungsfähigkeit von Materialien und Komponenten. Diese nutzen ab; das Produkt wird in der Folge unbrauchbar.
  2. Funktionale Obsoleszenz: Verändern sich die technischen und funktionalen Anforderungen an ein Produkt spricht man von funktionaler Alterung. Das Produkt wird unbrauchbar, weil bspw. Schnittstellen von Hard- und Software nicht mehr kompatibel sind, obwohl das eigentliche Produkt noch funktioniert.
  3. Psychologische Obsoleszenz: Die dritte Art der Obsoleszenz umfasst die vorzeitige Alterung aufgrund von Moden, neuen technischen Trends und Konsummustern. Dies führt dazu, dass Verbraucherinnen und Verbraucher noch voll funktionsfähige Produkte austauschen.
  4. Ökonomische Obsoleszenz: In diesem Fall wird ein Produkt unbrauchbar, weil die Kosten und der Aufwand es zu reparieren oder Instand zu setzen so hoch sind, dass die Reparaturen im Vergleich zu einem Neukauf ökonomisch uninteressant erscheinen. Gründe hierfür sind beispielsweise schneller Preisverfall, reparaturunfreundliches Design, hohe Reparaturkosten und mangelnde Verfügbarkeit von Ersatzteilen, Werkzeugen und Reparaturdienstleistungen.“

Quelle: Deutscher Bundestag / Öko-Institut

Ökologischer Fußabdruck

Wir alle hinterlassen ihn – einen ökologischen Fußabdruck. Der Fußabdruck ist ein komplexer Nachhaltigkeitsindikator, der beschreibt, wie viel Fläche ein Mensch benötigt, um seinen Bedarf an Ressourcen zu decken. Kriterien sind unter anderem Herkunft und Art der Lebensmittel, die verbraucht werden, genutzte Transportmittel und die Produktionsbedingungen von Konsumgütern.“

Quelle: Welthungerhilfe

Re-Use

Wiederverwenden statt Wegwerfen: Motto der Zero-Waste-Bewegung (siehe Zero Waste)

Recycling

Durch Recycling wird eigentlich unbrauchbarer Müll wieder nutzbar gemacht und dem Wirtschaftskreislauf wieder zugeführt – im besten Fall nicht nur einmal.“

Quelle: quarks.de / WDR

Regenerative Energie

Regenerativ werden Rohstoffe oder Energiequellen genannt, die sich auf natürliche Weise erneuern oder unbegrenzt zur Verfügung stehen. So können Strom und Wärme aus Sonnenenergie, Wind- und Wasserkraft, Biomasse und Geothermie nachhaltig gewonnen werden.

Ressourcen

Das Umweltbundesamt erarbeitet wissenschaftliche Grundlagen, um den Ressourcenverbrauch zu erfassen. Wir arbeiten an Vorschlägen, um der übermäßigen Ressourcennutzung entgegenzuwirken.

Dazu gehören Konzepte für: 

  • eine umweltschonende Rohstoffgewinnung,
  • die Förderung von materialeffizienten Produktionsprozessen,
  • die Substitution von materialintensiven Herstellungsverfahren,
  • den Einsatz von Rest- und Abfallstoffen als Sekundärrohstoffe in der Produktion,
  • Produkte, die ressourcenarm, langlebig, recyclefähig und mit einem hohen Einsatz von Abfall- und Sekundärrohstoffen gestaltet werden. 

Produktkennzeichen – wie das Umweltzeichen Blauer Engel oder die Energieverbrauchskennzeichung – sowie Verbraucher-Ratgeber des Umweltbundesamtes unterstützen die Verbraucherinnen und Verbraucher beim ressourcenschonenden Konsum.

Der effizientere Einsatz von Ressourcen kann die Umweltbelastungen begrenzen, die Bedürfnisse der Konsumenten erfüllen, die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft stärken, neue Arbeitsplätze schaffen und nachhaltig Beschäftigung sichern.”

Quelle: Umweltbundesamt

Zero Waste

Unter dem Namen ‘Zero Waste’ (zu deutsch: Null Abfall) ist eine Bewegung entstanden, die die Vermüllung dort zu bekämpfen versucht, wo sie beginnt. Produkte, Verpackungen und Materialien werden verantwortungsbewusst produziert, konsumiert und wiederverwendet. Es wird kein Müll verbrannt. Schadstoffe gelangen nicht in die Erde, ins Wasser oder in die Luft.“

Quelle: Heinrich Böll Stiftung