Ausstellungsbetrieb

Der Betrieb von Ausstellungen kann über viele Maßnahmen umweltfreundlicher gestaltet werden. In modernen Ausstellungshäusern sind durch bauliche Maßnahmen und energiesparende Heizungs- und Belüftungstechnik oft schon gute Rahmenbedingungen vorhanden. Wenn dies nicht der Fall ist, sollten Maßnahmen der energetischen Gebäudesanierung geprüft und umgesetzt werden. Aber auch kleine, alltägliche und leicht umzusetzende Veränderungen können den konkreten Ausstellungsbetrieb optimieren.

Umweltfreundliche Gebäudereinigung

In Ausstellungsräumen sowie ihren Zugangs- und Servicebereichen (Eingangsbereich, Flure, Toiletten) sind kontinuierlich Reinigungsarbeiten durchzuführen. Über das Putzwasser können schädliche Inhaltsstoffe schnell in das Ab- und auch Grundwasser gelangen. Durch die Art und Häufigkeit der Reinigung, die Auswahl der eingesetzten Reinigungsmittel und durch die Vermeidung aggressiver Desinfektionsmittel können negative Auswirkungen auf die Umwelt verringert oder vermieden werden. Vor dem Hintergrund, dass in öffentlichen Gebäuden häufig Reinigungsdienstleister eingesetzt werden, hat das Umweltbundesamt einen Leitfaden zur nachhaltigen öffentlichen Beschaffung von Reinigungsdienstleistungen und -mitteln herausgegeben, der ökologische Kriterien empfiehlt und Unterstützung bei der Auswahl von Dienstleistern gibt.29

Transport- und Verpackungslösungen

Besonders bei Wanderausstellungen, die einen mehrfachen Transport der Exponate erfordern, sollten Verpackungen gewählt werden, die wiederverwendet werden können. Mehrwegverpackungen vermeiden Abfälle und sind deshalb ein einfacher Weg zu weniger Umweltbelastungen. So können zum Beispiel Umzugsdecken in vielen Fällen die sonst übliche Kunststofffolie ersetzen. Wenn die zu verpackenden Exponate es nötig machen, dass die Verpackungsmaterialien exakt auf sie angepasst sind, kann die Verwendung von Mehrweg-Verpackungen bei Wanderausstellungen allerdings auch zu Lagerproblemen führen. Es gibt vor diesem Hintergrund einige Ansätze, um die Transportproblematik von Ausstellungen schon in der Konzeption zu berücksichtigen und sie kreativ zu integrieren: So kann es sich lohnen, von Anfang an auf besonders robuste und kompakte Lösungen zu setzen, die im Transportfall keine oder wenig Verpackung benötigen. Es gibt auch Wanderausstellungen, in denen die Sockel für Exponate gleichzeitig als Transportkisten für diese genutzt werden können. Generell hilft ein modularer Aufbau von Ausstellungsstationen dabei, besonders platzsparend zu transportieren.

Mobilität Besuchender / Anreise

“Wir weisen unsere Gäste explizit auf die Möglichkeit der Anreise per Bahn hin.”

Dr. Peter Lienau, Seehundstation Norddeich

Die Möglichkeiten zur Einflussnahme auf eine umweltbewusste Form der Anreise der Besucher einer Ausstellung sind begrenzt. Eine gute Anbindung des Ausstellungsgebäudes an den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), an naheliegende Bahnhöfe und Bushaltestellen erhöht natürlich zunächst einmal die Chancen auf zahlreiche Nutzer solcher Angebote. Auf diese sollte allerdings auch ganz explizit hingewiesen werden, etwa durch Aushänge im Eingangsbereich der Ausstellung, auf Flyern und der Website. Zusätzliche Anreize können mit den Mobilitätsanbietern ausgehandelte Kooperationen bieten, etwa ein Kombiticket zum Eintritt inklusive Nutzung des ÖPNV zur Ausstellung. Positive Nebeneffekte sind die Entlastung der Parkplatzsituation sowie die leichtere Anreise für Gruppen.

Praxisbeispiele Ausstellungsbetrieb