Kunsttransporte, die weniger Ressourcen verbrauchen
Wiedereinsetzbare Klimakisten
Museum Wiesbaden, Hessisches Landesmuseum für Kunst und Natur
Wo?
Kunsttransporte des Museum Wiesbaden
Wer?
Caren Jones (Registarin) in einem Interview
Pro:
CO2-Emission unmittelbar einsparen durch kombinierte Fahrten; weniger Fahrten bedeuten auch weniger Kosten
Contra:
längere Plaungszeit
Um Leihgaben beim Transport optimal vor Erschütterungen, Klimaschwankungen und anderen äußeren Einwirkungen zu schützen, werden die Objekte unter Verwendung verschiedener Materialien und Materialkombinationen aufwändig verpackt. Leider werden in vielen Fällen maßgefertigte Transportkisten eingesetzt, die nach dem Transport im Müll landen. Diese Abfälle zu recyceln ist besonders wegen der zu trennenden Materialkombinationen ein aufwändiges Verfahren.
Caren Jones, Registrarin am Museum Wiesbaden, plädiert für die Verwendung nachhaltiger “Klimakisten” beim Transport von Kunst. Diese sind so konstruiert, dass sie vielfach wiederverwendet werden können. Dadurch werden unterm Strich deutlich weniger Ressourcen verbraucht. Einige Hersteller von Klimakisten nutzen zudem nachhaltige Füll- und Dämmstoffe, wie Caren Jones bei einer Veranstaltung des Arbeitskreises Nachhaltigkeit des Deutschen Museumsbundes (DMB) berichtete. So werden unter anderem recycelte PET-Flaschen, wiederverwendete Kaffee- und Kakaosäcke sowie Rezyklat aus ausgedienten LKW-Reifen eingesetzt.
Klimakisten sind allerdings in der Regel schwerer als maßgefertigte Kisten für den einmaligen Gebrauch. Das bewirkt, auf einen einzelnen Transport bezogen, einen höheren Treibstoffverbrauch und folglich mehr CO2-Emission. Unter Berücksichtigung der Gesamtnutzungsdauer der wiederverwendbaren Klimakisten erscheint dieser Aspekt aber unerheblich.
Ein anderer, niederländischer Hersteller greift bei seinen Materialien auf robustes, mit Epoxidharz getränktes Glasfasergewebe zurück, wie es auch bei Surfboards zum Einsatz kommt. Diese Art von Kisten, die so genannten “Turtleboxen”, sind deutlich leichter. Sie werden in drei Standardgrößen hergestellt und können für die Kunstwerke je nach Größe flexibel durch Inlett-Ecken angepasst werden. Zudem bietet das Unternehmen die Rücknahme und Lagerung der Kisten an, was besonders Museen mit geringen Lagerkapazitäten sehr entlastet.
Ein weiteres Argument für Klimakisten: Sie ermöglichen eine Mehrbildverpackung.