Metallwerkstoffe

Im Ausstellungskontext werden vor allem Stahlprodukte und Aluminium eingesetzt.

Eisen und Stahl

Produkte aus Eisen und Stahl finden in Ausstellungen in vielfältiger Weise Verwendung; © Adobe Stock

Als Stahl werden metallische Legierungen bezeichnet, deren Hauptbestandteil Eisen ist, deren Kohlenstoffgehalt eine bestimmte Grenze unterschreitet und die plastisch umgeformt werden können. Anhand des Kohlenstoffgehalts und des Anteils an Legierungselementen unterscheidet man die verschiedenen Stahlarten. Der Einsatz von Stahl beschränkt sich im Ausstellungsbereich hauptsächlich auf konstruktives Material. Stahl ist solide und widerstandsfähig. Feuerverzinkter Stahl gewährleistet, abhängig von der Dicke des Zinküberzuges, einen guten Korrosionsschutz. Unbehandelter Stahl hingegen setzt auf Dauer Rost an – eine Eigenschaft, die durch ihren Patina-Effekt für bestimmte Zwecke auch gewollt sein kann. Eisenerz, der Grundstoff für die Roheisenerzeugung und Basis für die Stahlproduktion, wird in Deutschland nicht abgebaut und muss über lange Transportwege zum Beispiel aus Schweden, Russland oder der Ukraine importiert werden. Neben dem Roheisen spielt heute der Schrottanteil bei der Stahlerzeugung eine große Rolle. Stahlschrott ist ein Wertstoff, der sich beliebig oft und ohne nennenswerten Qualitätsverlust einschmelzen und weiterverwerten lässt. Die Recyclingquote ist hoch, steigt stetig und hilft, den sehr großen Energiebedarf bei der Stahlerzeugung zu minimieren. Stahlproduktionen mit hundert Prozent Schrottanteil (Recyclat) benötigen gegenüber solchen aus Eisenerz lediglich etwa dreißig bis fünfzig Prozent an grauer Energie, die Art von Energie, die für Herstellung, Transport, Lagerung, Verkauf und Entsorgung eines Produktes benötigt wird.23 Trotz solcher Einsparungen ist und bleibt die Stahlindustrie ein besonders energieintensiver Wirtschaftszweig.

Aluminium

Aluminium Profile

Aluminium-Profile für Anwendungen im Kontext von Ausstellungen; © Adobe Stock

Für den Ausstellungsbau bietet sich Aluminium als ein Material mit vielen praktischen Eigenschaften an. Es hat ein geringes Eigengewicht und steht in den unterschiedlichsten Produktvariationen für konstruktive Zwecke und als Flächenmaterial zur Verfügung. (Weil Aluminiumverbundplatten zu den am häufigsten eingesetzten Flächenmaterialien der Ausstellungs- und Werbetechnik gehören, wird dieses Material unter „Verbundwerkstoffe“ noch einmal ausgiebiger betrachtet.) Aluminium ist generell sehr witterungsbeständig und rostet nicht. Weil sich Aluminium auch bei extremen Temperaturen kaum verzieht, ist es für manche Anwendungen im Außenbereich fast alternativlos. Doch auch in der Innenausstattung und in vielen Bereichen der Messe- und Werbetechnik können sich Aluminiumprodukte oftmals behaupten. Wander- und Wechselausstellungen greifen häufig auf Messebausysteme zurück, deren Aluprofile als Stellwände, Raumteiler oder Rahmen für Banner eingesetzt werden. Die Aluprofile können aufgrund ihrer modularen Bauweise nach einem spezifischen Einsatz für eine neue Anwendung neu miteinander kombiniert werden. Den bisher genannten unbestreitbaren Vorteilen stehen aus ökologischer Sicht allerdings auch etliche Nachteile gegenüber: Da Bauxit als Rohstoff für Aluminium in Deutschland nicht abgebaut wird und es deshalb zum Beispiel aus Australien, Venezuela und Guinea importiert werden muss, kommt es zu langen Transportwegen. Teilweise liegen die großen Abbauregionen in Regenwäldern, die für diese erschlossen und abgeholzt werden. Der erste Produktionsprozess zur Gewinnung des Aluminiumoxids aus dem Bauxit-Erz kann massive Umweltschäden mit sich bringen: Um das Aluminium mittels Natronlauge aus dem Gestein zu lösen, werden riesige Mengen Wasser verbraucht. Als Rückstandsprodukt fällt sogenannter Rotschlamm an, der oft Schadstoffe und giftige Schwermetalle enthält und kontrolliert deponiert werden muss. Der zweite Produktionsprozess, die Aluminiumverhüttung, ist aufgrund des hohen Schmelzpunktes von Aluminiumoxid sehr energieintensiv. Umso wichtiger ist, dass Aluminiumschrott in den Verwertungskreislauf zurückfließt, was auch in großem Umfang der Fall ist. Die europaweite Recyclingrate von Aluminium liegt bei über sechzig Prozent.24 Bezogen auf den im deutschen Bauwesen anfallenden Aluminiumschrott liegt die Rückführungsquote bei über neunzig Prozent.25 Durch das Recycling werden Energie und Wasserverbrauch, Abfallaufkommen, Emissionen und Rohstoffverbrauch reduziert.

Praxisbeispiele Metallwerkstoffe