Ausstellungssystem leihen
Modulare Ausstellungselemente aus Messebausystem
Sonderausstellung "Klimawissen schaffen", Senckenberg Naturmuseum Frankfurt
Wo?
Senckenberg Naturmuseum Frankfurt
Wer?
Gesamtleitung: Dr. Brigitte Franzen; kuratiert von Lisa Voigt und Dr. Andrea Weidt; Gestaltung: Oraide Bäß, museeon, Berlin
Pro:
Ausstellungssystem kann nach Beendigung der Ausstellung zurückgegeben und weiter eingesetzt werden, Ressourcen werden geschont, weil keine Neuanschaffung nötig ist; nach der Ausstellung muss deutlich weniger entsorgt werden
Contra:
Kaum passende Anbieter für Museen und Ausstellungen
Vor allem in Naturkunde- und Technikmuseen sind Sonderausstellungen wichtig, um die Dauerausstellungen um aktuelle Forschungsstände zu ergänzen. Oft wechselnde Sonderausstellungen verbrauchen jedoch viele Ressourcen.
Das Senckenberg Naturmuseum in Frankfurt am Main lieh sich daher ein modulares Messebaussystem für die Ausstellung “Klimawissen schaffen. Was die Vergangenheit über die Zukunft weiß”, die von Oktober 22 bis Juli 23 zu sehen war.
Das Gestalter:innenbüro Museeon aus Berlin schlug vor, ein Präsentationssystem einzusetzen, dass nach Beendigung der Ausstellung wieder zurückgegeben und weiter genutzt werden kann, sodass kein zusätzlicher Müll entsteht. Die Suche nach dem richtigen System und einem entsprechenden Verleiher gestaltete sich zunächst schwierig, auch weil für eine Ausstellung deutlich mehr Systemelemente gebraucht werden, als für einen typischen Messestand, berichtete die Kuratorin Lisa Voigt.
Im Ergebnis fand man aber das Gesuchte: Ein klassisches Knoten-Stab-System, das flexibel zu bedarfsorientierten Raumstrukturen verschraubt wird. In der Ausstellung diente es als Trägersystem für Bild-Text-Tafeln, als Regal- und Tischsystem für Objekte, als konstruktiver Unterbau für die Medienstationen oder auch als Sitzgelegenheit . Weil das System prinzipiell freistehend ist, bietet es viel Spielraum für raumgreifende Gestaltungen auf mehreren Ebenen. Wenn, wie bei dieser Ausstellung geschehen, mit konturgeschnittenen Flächen aus Wabenplatte gearbeitet wird, lassen sich Kombinationen aus Vorder- und Hintergründen gestalten.
Das Gerüstsystem aus hohlen Edelstahlstangen mit einer Chromoberfläche sieht sehr hochwertig aus und zeigt auch nach vielen Einsätzen praktisch keinerlei Gebrauchsspuren. Allerdings hat der Werkstoff Metall in seiner Herstellung einen hohen Ressourcenverbrauch. Lisa Voigt würde sich daher wünschen, berechnen zu können, wie lange das System bereits “lebt”, um seine Langlebigkeit mit dem Ressourcenverbrauch verrechnen zu können.
Das Prinzip überzeugt aber auch schon ohne belastbare Zahlen – Präsentationssysteme sollten auf vielfache Nutzung hin ausgerichtet sein. Und weiterdenken lohnt sich: Perspektivisch können Museen eigene Strukturen aufbauen, um Mobiliar gemeinsam zu nutzen.