Modulare Sonderausstellungen
Ausstellungen weitergeben
Sonderausstellung „#neuland: Ich, wir & die Digitalisierung“, MfK Frankfurt: 26. März bis 30. August 2020, MfK Nürnberg: 28. Oktober 2020 bis 2. Mai 2021, MfK Berlin: 28. Januar bis 19. Juni 2022, Historischen Museum Gifhorn: 15.Juli bis 11. Dezember 2022.
Wo?
Alle Museen für Kommunikation
Wer?
Tine Nowak und Corinna Engel in einem Interview
Pro:
Ausstellung in verschiedenen Räumen einsetz- und anpassbar, leicht in Transport und stabiles Material zur Langlebigkeit, Elemente austauschbar
Contra:
Emissionen bei Transporten
Mit Sonderausstellungen steigern Museen ihre Attraktivität und können agiler auf aktuelle Themen eingehen. Einige große Museen präsentieren im Lauf des Jahres mehrere Wechselausstellungen, wieder andere haben gar keine Dauerausstellung. Doch dieser stetige Wechsel, die ständige Neukonstruktion von Ausstellungen, den Texttafeln und anderen Ausstellungsmöbeln, führt zu einem hohen Materialverbrauch. Ein Ansatz, Ausstellungen nach der Finissage weiter zu nutzen, ist es, sie an andere Standorte weiterzugeben.
Die Museen für Kommunikation (MfK) nutzen die Lauf- und Lebzeitverlängerung der Ausstellungen durch Weitergabe schon lange: Sie kooperieren mit ihren Schwestermuseen und geben Sonderausstellungen zirkulär weiter. Um die Ausstellungseinheiten an allen, sehr unterschiedlichen Standorten einsetzen zu können, werde bereits bei der Gestaltung einer Ausstellung die Funktion der Möbel mit bedacht und als modulare Einheiten erarbeitet, berichtet Tine Nowak. Der Referentin für Ausstellungen im MfK Frankfurt zufolge solle zur Norm werden, “dass die Ausstellungen schon so gebaut werden, dass sie auch in anderen Häusern funktionieren”. Nowak weist darauf hin, dass sich so neben dem materiellen Verbrauch auch der finanzielle Aufwand lohne. Museen sollten sich zusammentun und gemeinsam Mittel für hochwertige und nachhaltige Ausstellungen einwerben, sowie vorhandene Ressourcen effektiver teilen. Dass Ausstellungen nur ein paar Monate in einem Haus gezeigt würden, nennt Nowak “ein Auslaufmodell”. Ausstellungen der Museen für Kommunikation, etwa „#neuland: Ich, wir & die Digitalisierung“, die zuerst März bis August 2020 in Frankfurt, später in Nürnberg und Berlin zu sehen war, seien noch immer im Umlauf und würden auch über die eigenen Häuser hinaus gezeigt. Die Konstruktion der Neuland-Ausstellung aus Metall eigne sich besonders gut für eine langlebige Verwendung. Außerdem sei sie einfach zu transportieren, da sie sich klein auseinanderbauen lasse und wenig Stauraum einnehme. Die Ausstellung sei dadurch sehr “wanderbar”.