“Bäume” aus Stoff und Schirmständern
Ein Cradle-to-Cradle der Szenografie
Sonderausstellung "Klima X", Museum für Kommunikation Frankfurt am Main
Wo?
Museum für Kommunikation Frankfurt, 21. Juni 2022
Wer?
Kuration: Katja Weber, Sebastian Mall, Timo Gertler; Projektleitung: Dr. Helmut Gold; Projektkommunikation: Dr. Corinna Engel; Ausstellungsmanagement: Tine Nowak; in Zusammenarbeit mit Studio IT‘S ABOUT
Pro:
Einzelteile der Konstruktion können nach der Ausstellung rückgebaut und in ihren ursprünglichen Kontexten wieder- und weitergenutzt werden. Die Transparenz des Leinenstoffes weist darauf hin, dass die Gestaltung nicht extra angefertigt wurde.
Contra:
Diese Lösung erscheint motivgebunden: Bäume werden abstrahiert als Säulen. Es gilt die neuen, inhaltlich und motivisch eigenständigen Varianten zu finden.
Eine szenografische Ausstellungsgestaltung kann bei der Kuration von Ausstellungen in Konflikt stehen mit dem Auftrag, Material zu sparen und Müll zu vermeiden. Um im Sinn der Nachhaltigkeit nicht gänzlich auf eine kontextualisierende Prägung einer Ausstellung zu verzichten, müssen Kurator:innen und Gestaltende neue Wege finden.
In der Sonderausstellung “KLIMA_X” im Museum für Kommunikation (Mfk) Frankfurt, wurden Stoffbahnen, Sonnenschirmständer und eine kleine zusätzliche, runde Konstruktion so eingesetzt, dass sie das Bild einer Baumgruppe oder eines Waldes ergaben. Der Vorteil lag darin, dass die Schirmständer anschließend wieder in ihrer ursprünglichen Funktion weiterverwendet und die Stoffe ebenfalls für andere Zwecke genutzt werden konten. Hier erfüllt sich also ein beinahe vollständiges Cradle-to-Cradle-Prinzip. Der natürliche, grüne Leinenstoff trägt außerdem zur Kontextualisierung und Umweltkommunikation in der Ausstellung bei. Überdies sind diese Ausstellungsmöbel leicht zu montieren und zu transportieren, was die langfristige Nutzung der Ausstellung und ihre Weitergabe erleichtert.