In der Ausstellung werden Poster direkt neben originale Kunstwerke geklebt. Foto: Leonie Braun. © Rheinisches Bildarchiv Köln.
Druck statt Original
Transporte einsparen, Emissionen verringern
Die gedruckten Poster heben sich durch das schwarze Tape verdeutlicht von den anderen Objekten ab. Foto: Leonie Braun. © Rheinisches Bildarchiv Köln.
Die Poster von Objekten aus anderen Sammlungen ergänzen die Präsentation der Objekte aus der eigenen. Foto: Leonie Braun. © Rheinisches Bildarchiv Köln.
Sonderausstellung "Grüne Moderne. Die neue Sicht auf Pflanzen" im Museum Ludwig in Köln, 22/23
Wo?
Museum Ludwig in Köln
Wer?
Dr. Miriam Szwast (Kuratorin) in einem Interview
Pro:
Weniger CO2-Emissionen durch weniger Transporte
Contra:
Enttäuschung bei Besuchenden, wenn sie mit originalen Kunstwerken rechnen?
Aktuelle Klimabilanzierungen zeigen: Für viele Museen ist der Transport von Leihexponaten einer der größten Klimabilanzfaktoren – ein echter Klimakiller. Doch die Zeit, in der aufwändige Transporte von den Marketingabteilungen positiv vermittelt wurden, dürfte vorbei sein. Heute wird darüber nachgedacht, wie Exponate, zum Beispiel Kunstwerke, ausgestellt werden können, ohne sie Tausende von Kilometern mit hohen CO2-Emissionen zu transportieren.
Das Museum Ludwig in Köln hatte sich in der Sonderausstellung “Grüne Moderne. Die neue Sicht auf Pflanzen” entschieden, nur Exponate aus der eigenen Sammlung im Original zu zeigen und ihnen in einigen Fällen gedruckte Poster als vergleichende Illustrationen zur Seite zu hängen. Die Eigenständigkeit des Medienformats wurde durch weiße Rahmen mit Textbereich betont. Die Poster wurden mit schwarzen Tapes an die Wände geklebt. Durch diese Maßnahmen war offensichtlich, dass es sich nicht um Originale handelt.
Die Kuratorin Dr. Miriam Szwast berichtet über die Anfrage an die Besitzer:innen der auf den Plakaten gezeigten Kunstwerke: “Wir haben klar kommuniziert, dass wir keine Faksimiles zeigen, keine Nachbildungen.” Aus bildrechtlichen Gründen bot das Team den Besitzer:innen an, die Poster nach der Ausstellung zu übernehmen. Die übrig gebliebenen Poster sowie andere Materialien wurden nach der Ausstellung im Rahmen eines Events gegen Spende an die Besuchenden abgegeben, siehe Praxisbeispiel “Spendenaktion für gemeinnützige Projekte”.
Die Plakate wurden umweltfreundlich hergestellt: Das für sie verwendete Papier war mit Blauem Engel zertifiziert; die Druckfarbe mineralölfrei.