Graue Obstkisten aus der Region um Friedrichshafen wurden so gestapelt, dass daraus eine Zwischenwand entsteht. Foto: Frauke Stengel.
Obstkisten als Raumtrenner
Produkte aus Warenwirtschaft-Kreisläufen nutzen
An den einzelnen Kisten lassen sich Gebrauchsspuren erkennen, die im Gesamtbild jedoch wenig auffallen. Foto: Frauke Stengel.
Die gezogene Zwischenwand sorgt für bessere Lichtverhältnisse in einem abgetrennten Bereich, in dem Videoprojektionen laufen. Foto: Markus Tretter. © Zeppelin Museum
Die Kisten passen gut ins Farbkonzept der Ausstellung und werden daher nicht als Fremdkörper wahrgenommen. Foto: Frauke Stengel.
Sonderausstellung “Into the deep. Minen der Zukunft” im Zeppelin Museum in Friedrichshafen, 23
Wo?
Zeppelin Museum in Friedrichshafen
Wer?
Frauke Stengel (Nachhaltigkeitsbeaufragte) in einem Blogbeitrag
Pro:
Material aus Warenwirtschaft-Kreislauf kann in diesen wieder zurückgeführt werden; keine Entsorgung nötig; lokale Nähe zu Produkten
Contra:
Vorgegebener Gestaltungsspielraum; eingeschränkte Farbauswahl; “Stilbruch”
Eine typische Herausforderung: Ein großer Ausstellungsraum soll für eine Sonderausstellung geteilt werden. Die klassische Lösung: Eine Trockenwand, konstruiert aus Holz, belegt mit Rigips, gespachtelt, gestrichen – und nach der Ausstellung wieder rausgerissen und entsorgt. Das wäre normal – aber geht es auch besser? Im Zeppelin Museum probierte man etwas anderes: Eine Wand aus Obstkisten!
Die Sonderausstellung “Into the deep. Minen der Zukunft”, die im Sommer und Herbst 23 im Zeppelin Museum in Friedrichshafen gezeigt wurde, konnte als eine der ersten Ausstellungen vom Fonds Zero der Kulturstiftung des Bundes gefördert werden. Alle geförderten Projekte haben den Anspruch, in allen Bereichen klimaneutral zu sein. Daher machte sich auch das Team des Zeppelin Museums auf die Suche nach umweltfreundlichen, zum Gestaltungskonzept passenden, Lösungen für ihre Ausstellung. Zur Abgrenzung des Videobereichs baute das Ausstellungsteam eine stabile Zwischenwand aus Obstkisten, die in der Bodenseeregion ohnehin viel verwendet werden. Diese waren vor Ort leicht zu beschaffen und multifunktional einsetzbar. “Die Kisten sind stapelbar, licht- und luftdurchlässig und wirken durch ihre graue Farbe unaufdringlich im Raum” schreibt Frauke Stengel, Nachhaltigkeitsbeaufragte des Museums. Die Trennwand kann nach der Ausstellung einfach wieder abgebaut und in die Kreisläufe der Apfel- und Obstproduktion zurückgegeben werden.