Ausstellungsansicht "Kinderbiennale — Embrace Nature". Sitzlandschaft aus Europaletten. © SKD, Foto: Oliver Killig
Europaletten als Sitzlandschaft
Zirkuläres Möbiliar aus der Warenwirtschaft
"Kinderbiennale – Embracing Nature" im Japanischen Palais in Dresden (24.6.2021 bis 2.9.2021)
Wo?
“Kinderbiennale – Embracing Nature” im Japanischen Palais in Dresden (24.6.2021 bis 2.9.2021)
Wer?
Florence Thurmes und Tony Eva Hoyer (Kuratorinnen) in einem Interview
Pro:
Wieder- und Weiternutzung der Europaletten nach der Ausstellung, flexible und modulare Neugestaltungen möglich; Lagerung: Europaletten sind gut stapelbar und nehmen dann wenig Platz weg
Contra:
Rauhe Oberfläche, deshalb geringfügige Verletzungsgefahr
Alle Elemente einer Ausstellung, die neu gebaut oder angeschafft werden müssen, verbrauchen Ressourcen. Es ist nachhaltiger, bereits vorhandene Elemente wieder und weiter zu nutzen. Der Fundus dafür erweitert sich enorm, wenn er ausstellungsfremde Kontexte mit einschließt.
Die Staatliche Kunstsammlungen Dresden zeigten vom 18. September 2021 bis 24. April 2022 die Ausstellung “Kinderbiennale – Embracing Nature” im Japanischen Palais. Einer der Ausstellungsräume war als Umweltbibliothek für Kinder konzipiert.
In diesem Raum lud eine Sitzlandschaft aus Europaletten zum Lesen, Verweilen und zum Toben ein. Ergänzt durch bunte Kissen aus Stoffresten eines regionalen Raumausstatters wirkte die Sitzlandschaft gemütlich und anregend. Das Angebot kam bei den Besuchenden besonders gut an. Das bestätigt auch die Einschätzung der Kuratorin Florence Thurmes, die betont, dass ein Museum “nicht nur klassische Ausstellungsräume” brauche, sondern auch solche zum Ausruhen und Aktivsein.
Die Europaletten wurden für die Ausstellung angemietet und nach der Finissage, bis auf ein paar Verluste, wieder zurückgegeben. Die Mietkosten waren letztendlich höher als erwartet, aber die Teilnahme an dem Rückgabesystem war trotzdem die bessere Alternative zur Option, eigene Paletten zu kaufen. Das Museumsteam hatte aus vorherigen Ausstellungen gelernt, dass eine anschließende Lagerung solcher Ausstellungselemente aus Platzgründen schwierig sein würde. Eigene Paletten im Nachgang der Ausstellung zu verkaufen oder zu verschenken, schien zu zeitaufwendig zu sein. Durch die Rückgabe der Paletten konnte eine Entsorgung vermieden werden.
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